Pferdehufe
Zunächst eine Weisheit

"Der Trick ist nicht, zu wissen was zu tun ist, sondern wann es zu tun ist. Alles funktioniert manchmal, aber nichts funktioniert immer. Wenn etwas auch nur an EINEM Pferd versagt muß es als Werkzeug angesehen werden und nicht als Regel." Macht dies zu eurem Matra.
Studiert alles was ihr könnt, geht zu Kursen, lest Bücher und Webseiten, hört euch an was die "Experten" zu sagen haben... ABER tut dies sehr kritisch. Glaubt NICHTS einfach so, egal wer es sagt und wieviel Erfolg jemand damit zu haben meint.
Dann hört auf mit dem Zuhören, setzt das Gelernte am Pferde um, und wenn es nur an einem Pferd versagt ist es keine Regel (siehe oben). Wenn es nicht dem Wildpferdemodell entspricht (und nicht nur einem Exemplar) ist es nicht die Wahrheit. Viele Dinge machen Sinn, lernt NUR dem Pferd zuzuhören - mit einem Verständnis dafür was für es jetzt in diesem Moment notwenig ist.

Diese Zeilen sind kopiert aus der Website von Ariane Reaves und dem habe ich nichts hinzuzufügen







Sinn und Unsinn von Eisen

1. Auch der beste Hufbeschlag wirkt sich nachteilig auf den Huf aus! Auch die ca. alle 8 Wochen standfindende radikale Änderung der physiologischen Stellung, birgt nicht wenige Risiken.

2. Ursprünglich wurden Eisen benötigt wenn der Abrieb des Hufes größer war, als nachwachsen konnte. Bei Artgerechter Haltung können heute fast alle Pferde, ohne Hufschutz auskommen, da die heutige Haltung und Nutzung einher geht mit zu wenig Abrieb!

3. Der Teufelskreis: Die Qualität und damit auch die Abriebsfestigkeit des Hufhorns, verschlechtert sich mit jedem Beschlag.

4. Die Hornproduktion und Qualität passen sich den Gegebenheiten an: ist der Huf zu lang und das Pferd geht fast nur auf weichem Boden (z.B. Halle, Box etc.), bekommt die hornproduzierende Huflederhaut weniger Reize, die benötigt werden, um Horn zu produzieren. Ist der Huf kurz und/oder der Untergrund rau und hart, erhöht sich die Hornproduktion und die Quallität des Horns.
Die Hände des Bauarbeiters passen sich mit der Zeit seiner Arbeit an, trüge er immer Handschuhe würde er sich, nach ein paar Tagen ohne Handschuhe, blutige Hände hohlen.
Wenn der Arbeiter aber abrupt aufhöhrt zu arbeiten findet an seiner Hornhaut kein Abrieb mehr statt aber die Lederhaut braucht auch einige Zeit um die Hornproduktion zu drosseln, die Hände bekommen Risse, die bluten und sehr schmerzhaft sein können.
So wie wir keinen 160km Distanzritt ohne training machen können, müssen wir auch den Huf trainieren. Mein Pferd, ein normales Warmblut mit dem ich auch Kutsche gefahre, ist seit Jahren nicht mehr beschlagen und ich habe im Sommer 2007 ein 6 Tägigen Wanderritt (ca. 180km) problemlos ohne Hufschutz gemacht.
Wird ein Pferd über kurze Zeit (z.B. Wanderritt) mehr belastet, als es gewohnt ist, gibt es aber auch hierfür hervorragende Hufschutzmöglichkeiten.

5. Die Schmerztablette Eisen: Per Eisen wird die Fühligkeit und die Hufmechanik ausgeschaltet, dies sind aber sehr wichtige Funktion. Bei einem Pferd, das ohne Eisen lahm geht, muss die Ursache gefunden und beseitigt werden sonst kann diese Ursache, wenn auch manchmal erst nach vielen Jahren, das Pferd ruinieren. An erster Stelle der Pferdeerkrankungen stehen Lahmheiten und ca. 90% dieser Lahmheiten haben ihren Sitz im Huf und dessen angrenzenden Sehen und Gelenken.

6. Kompetenz: Welcher Arzt hat die größere Kompetenz, der, der die Symtome bekämpft oder der, der die Ursache erkennt und behebt?








Theorien der Hufbearbeitung

huf
Erkenntniss:
Ist der Tragerand an jeder Stelle gleich dick,
symetrisch geformt und erfährt er an jeder Stelle
den gleichen Abtrieb liegt kein Stellungsfehler vor,
an dem gearbeitet werden müsste.


Ob Hufschmied, Hufpleger, Huftechniker oder Hufheilpraktiker, alle haben ihre Theorien. Der Huforthopäde nach Biernat und einige Wildpferdtheorien schieben alle Theorien beseite und sagen: Es gibt nur ein Ziel, nähmlich die physiologische Belastungssytuation des Hufes zu fördern und ungleiche Belastungssytuationen zeigt und der Huf selber. Ist die gleichmässige physiologische Belastungssytuation erst einmal gegeben, werden sich auch die anderen Theorien, die ja nicht falsch sind, einstellen.



1. Theorie der gleichmäßigen Lastverteilung der einzelnen Bereiche der Hornkapsel. Dies ist auch die einzig richtige Theorie die anderen Theorien haben sich diesem Ziel unterzuorden.
2. Theorie der planen Fußung
3. Theorie der korrekten Huf- Fesslachse d.h. der Huf sollte zum Fesselstand passen
4. Theorie der mediolateralen Hufbalance
5. Theorie korrekten Winkelung der Hufwände

Das Hauptproblem dieser Theorien ist aber was für die eine gut ist kann bei der andern sich negativ auswirken. Das ganze Leben in eine Sache von kompromissen und so ist es auch bei der Hufbearbeitung. Nur die erfahrung zeigt einem Hufbearbeiter wann er welcher Theorie in welchem Fall den Vorzug gibt.
Es gibt wohl selten Arbeiten wo der Grad zwischen richtig und falsch so eng ist, wie bei der Hufbearbeitung am Barhuf.